Als ich vor 13 Jahren
die ersten Vorträge und Seminare unter dem Titel „Globale Transformation
2012“ anbot, interessierten sich nur wenige dafür. Das hat sich
inzwischen geändert. Die Zahl der Bücher, Internet-Foren, Radio- und
Fernsehsendungen zu „2012“ nimmt stetig zu. Mittlerweile werden
spezifische Symposien und Kongresse zum
Thema durchgeführt und schon bald erobert das Thema auch die Leinwand. Der
Film „2012“ von Roland Emmerich, kommt weltweit ab dem 13. November in
die Kinos (Deutschland: 19. November). Die Marketingmaschinerie läuft
bereits auf Hochtouren und scheut sich nicht, angeblich wissenschaftliche
Beweise für den Weltuntergang ins Feld zu führen. (siehe „Film 2012“
– Wie ein Memplex entsteht)
Die Erwartungen, die mit dem Phänomen 2012 einhergehen, gleichen einer
Seifenblase. Nicht nur die
Vorstellungen der Endzeitpropheten, sondern auch die Aufstiegskonzepte haben
keinen wirklichen Boden. Wir befinden
uns diesbezüglich an einem ähnlichen Punkt, wie es das Investment-Banking
vor seinem Absturz war. Durch wilde Spekulationen ist eine riesige
Seifenblase entstanden, die vermutlich im Jahr 2012 zerplatzen wird. Die
Frage, die sich in diesem Zusammenhang jeder selbst stellen sollte, ist
Folgende: „Will ich die „Wahrheit“ wissen oder ziehe ich allenfalls
liebgewonnene Illusionen den nackten Tatsachen vor?“ Wer sich für die
zweite Variante entscheidet, soll diesen Artikel jetzt besser überspringen.
Mir persönlich ist es nicht erspart geblieben, in den letzten Jahren
hinsichtlich des Themas 2012 durch einen ernüchternden
Desillusionierungsprozess zu gehen. Das kam so: Als Referent und
Seminarleiter im Bereich „Transformation und Lichtkörper“ wollte ich
Informationen vermitteln, die stimmen. Hinweise über die kommende
Transformation euphorisierten mich jeweils stark, da sie im Einklang mit dem
standen, was ich fühle. Ich las zahlreiche Bücher - die meisten damals
noch auf Englisch – erlernte verschiedene Lichtkörper-Methoden und gab
dieses Wissen in meinen Vorträgen und Seminaren weiter. Wo möglich,
stellte ich Bezüge zu modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen her. Als
einige überzeugende Channeling-Vorhersagen nicht eintraten und immer mehr
Widersprüche zu Tage traten, wurde ich zurückhaltender, und da ich keine
falschen Informationen weitergeben wollte, begann ich diese Konzepte und
ihre Urheber zu durchleuchten. Dabei kam ich zu folgenden Erkenntnissen, die
vor allem den esoterischen und grenzwissenschaftlichen Bereich betreffen:
-
viele schreiben voneinander ab, übernehmen Konzepte, ändern
sie manchmal leicht ab
und publizieren sie dann als ihre eigenen
Entdeckungen oder als ihre gechannelte
Botschaft
-
manche Ideen werden unüberprüft in einer Weise dargestellt,
als ob es sich um
bekannte Tatsachen handelt
-
es wird auf wissenschaftliche Entdeckungen verwiesen, die gar
nie gemacht wurden
oder so ganz einfach nicht stimmen
-
Zusammenhänge werden oft missverstanden oder falsch
dargestellt
-
Spekulationen und Hypothesen werden häufig als faktisch wahr
präsentiert
-
durch gekaufte Titel und andere Tricks werden wissenschaftliche
Kompetenz und
Glaubwürdigkeit vorgetäuscht
Kurz
gesagt: Ich musste feststellen, dass wir es in den genannten Bereichen vor
allem mit Behauptungen, Spekulationen, Fehlinterpretationen und Projektionen
zu tun haben.
Als offener Mensch, der in erster Linie an Bewusstwerdung interessiert ist,
habe ich nichts gegen utopische Ideen, Visionen und Spekulationen. Im
Gegenteil: Ich bin sogar der Meinung, dass sie eine wichtige Funktion erfüllen,
indem sie dem begrenzten Verstand, einen erweiterten “Raum“ geistiger Möglichkeiten
anbieten. Problematisch wird die Sache erst, wenn diese Möglichkeiten unter
falscher Flagge segeln und dem Publikum als „Wahrheit“ verkündet
werden, beziehungsweise so präpariert sind, dass die meisten sie als solche
auffassen. Diese Gefahr besteht vor allem dann, wenn Informationen von „höherer
Stelle“ kommen oder angeblich wissenschaftlich bewiesen sind. Sobald es zu
einer solchen Verwechslung zwischen „Wahrheit“ und Möglichkeit kommt,
verlassen wir die geistige Offenheit und legen uns erneut fest: Diesmal
nicht auf die uns bekannte Realität, sondern auf eine projektive Illusion.
Dieses Nachforschen hat bei mir zu mehreren Enttäuschungen geführt, weil
ich schrittweise von liebgewonnenen esoterischen Konzepten Abschied nehmen
musste. Andererseits lernte ich dadurch zu unterscheiden und meine eigenen
Projektionen und die dahinter stehenden Mechanismen besser zu erkennen. Auch
ist mir auf einer tieferen Ebene nochmals klar geworden, was die
Aufforderung bedeutet, „dass es in der heutigen Zeit den ganzen
Menschen braucht“. Ganz werden wir, wenn wir unsere Projektionen
integrieren! So wird die Seifenblase allmählich zur Lichtsphäre.
Rückblickend
frage ich mich, wie und warum das Thema 2012 eine solche Anziehungskraft auf
mich hatte. Ich fand verschiedene Gründe, die zum Teil mit meinen
eigenen Projektionen aber auch mit außergewöhnlichen Synchronizitäten in
meinem Leben zu tun hatten. Letztere sind unter anderem dafür
ausschlaggebend, dass ich weiterhin engagiert am Lichtkörper arbeite. Durch
die Auseinandersetzung mit der Frage, was Evolution ist und wo sie hin will,
stieß ich auf die Memetik, eine relativ junge Wissenschaft, die sich mit
grundlegenden Evolutionsprinzipien beschäftigt. Hier entdeckte ich hoch
interessante Zusammenhänge, die eine plausible Erklärung für das
Phänomen 2012 boten. 2012 kann nämlich als typisches Ideen-Mem
betrachtzet werden, respektive als ganzer Mem-Komplex. Vermutlich sind
bereits viele von uns - ohne es zu wissen - zu Verbreitern des 2012er-Mems geworden und haben
dadurch zu seiner Größe und Macht beigetragen – einer Macht, die jetzt
auf Grund memetischer Gesetze in eine von der Esoterik unbeabsichtigte
Richtung zu kippen droht. Deswegen, und weil wir alle zunehmend von der
memetischen Evolution beeinflusst werden, möchte ich das Thema etwas
vertiefen.
Was
sind Meme?
Der
Begriff „Mem“ wurde vom Evolutionsbiologen Richard Dawkins 1976 geprägt.
Dawkins stellte fest, dass analog der biologischen Evolution, welche auf der
Vererbung von Genen beruht, seit dem Auftreten des Menschen auch eine
kulturelle Evolution stattfindet. Diese basiert interessanterweise auf
denselben einfachen Grundprinzipien wie die biologische Evolution, nämlich
auf: Replikation (Vervielfältigung),
Variation (Mutation/Veränderung)
und Selektion (Auswahl). Dawkins
revolutionäre Ansicht besteht darin, dass er Evolution
im Wesentlichen als einen Informationswettkampf bezeichnet. Er betrachtet
die Lebewesen als Wirtskörper der DNA, welche letztlich ihre Information
weitergeben und maximieren will. Mit dem Menschen betritt dieser
Informationswettlauf der Gene eine weitere Ebene, weil hier neben dem
biologischen Replikator (Gen/DNA) ein weiterer Replikator, den Dawkins als
„Mem“ bezeichnet, hinzu kommt.
Was sind nun aber Meme? Es sind zum Beispiel: Werkzeuge, Wörter, Sprache,
Sitten und Gebräuche, Religionen, Musik, Moden, Trends, Produkte, Software,
Ideen, Konzepte usw. Man zählt letztlich alles dazu, was imitiert, kopiert
und vervielfältigt werden kann und sich eventuell weiter entwickelt. Hier
ein paar besonders erfolgreiche Meme: Auto, Handy, Zigaretten, Tisch,
Computer, Windows.
Kampf
um Aufmerksamkeit
Durch
Sprache, Schrift, Technologie und Medien wurde die memetische Evolution
enorm beschleunigt. Im Vergleich dazu erscheint die natürliche genetische
Evolution durch ihre langsame Entwicklung und das massive Artensterben schon
fast „rückläufig“. Im Zuge der modernen Informationsgesellschaft kommt
der Begriff der „Information“ besonders stark zum tragen. Der Erfolg
eines Mems hängt maßgeblich davon ab, wie viel Aufmerksamkeit es bekommt,
respektive wie gut es sich durchsetzen kann.
Modernste
neurologische Untersuchungsmethoden haben gezeigt, dass sehr alte, im Laufe
der Evolution konservierte Gehirnmechanismen entscheiden, wo unsere
Aufmerksamkeit hingeht. Neben der praktischen Nützlichkeit machen vor allem
Meme mit solchen Aspekten das Rennen, die schon immer für das Überleben
und die Fortpflanzung wichtig waren. Dazu gehören Gefahr/Gewalt,
Nahrung/Essen, sowie alles, was im weitesten Sinne mit Sexualität zu tun
hat beziehungsweise eine erhöhte Attraktivität gegenüber potentiellen
Sexualpartnern verspricht. Diese Erkenntnisse werden vom modernen Marketing
inzwischen gezielt genutzt. Die wesentlichsten Erfolgsfaktoren für Meme
sind aber Brisanz und Aktualität. Am wirksamsten verbreiten sich deshalb
sensationelle, gefahrenhaltige Meme. Es sind diese memetischen Mechanismen,
welche die Medien dazu veranlassen, vor allem über Viren, Kriege, Unfälle,
Verbrechen und Katastrophen zu berichten. Wer vorwiegend über Liebe,
Freude, Friede, Harmonie und Entwicklungshilfe informiert, hat schlechte
Quoten und kann am hart umkämpften Medienmarkt höchstens durch
Spezialisierung in einer Nische überleben. Ein Blick auf die Verkaufszahlen
verschiedener Zeitschriften und deren Inhalte bestätigt das. Das Gleiche
gilt für die Zuschauerquoten am Fernsehen.
Memplex
2012
Um ihren
Erfolg zu mehren, können sich Meme auch zu komplexen Ansammlungen zusammenschließen. Analoge Kooperativen gibt es übrigens auch auf biologischer
Ebene. Gelingt es, verschiedene Meme über ein zentrales Kern-Mem zu einem
solchen Mem-Komplex zu verbinden, spricht man von einem Memplex. Dieser kann
umso mehr Kraft entwickeln, je synergetischer er die Aufmerksamkeitsenergie
verschiedener Meme bündeln kann.
Beim Phänomen 2012 haben wir es genau genommen mit einem solchen Memplex zu
tun, da hier mehrere Meme zusammentreffen: Maya-Kalender, Galaktische
Synchronisation, Photonenring, Magnetfeldabnahme, Sonnenstürme,
Prophezeiungen, usw. Da einige Geldmacher behaupten, dass uns große Katastrophen bevorstehen, könnte sich der 2012-Memplex auf Grund solcher
Brisanz in der Bevölkerung zu einem hässlichen Monster auftürmen.
Die an sich recht mechanistische Sichtweise der Memetik kann spirituell
ausgerichtete Menschen stark befremden. Sie hat aber auch einiges für sich.
Richtig betrachtet, kann uns die Memetik nämlich zeigen, dass der
Evolutionsstrom sich über die Materie hinaus bewegt. Zudem macht sie uns
rechtzeitig auf eine große Problematik aufmerksam. Zukunftsforscher
erkennen nämlich bereits jetzt das Heraufdämmern einer nächsten
Replikator-Ebene, die in Form von ‚sich selbst kopierenden intelligenten
Robotern’ auf uns zukommen könnte. Dies würde die Evolution nochmals um
Faktoren beschleunigen. Die Matrix-Filme haben dieses Szenario bereits
thematisiert.
Ich
glaube nicht, dass diese Richtung eine wünschenswerte Zukunftswahl ist und
schlage deshalb vor, dass wir unsere Kräfte weiterhin auf den Lichtkörper
und die Erweiterung der DNA fokussieren. So können wir die genetische
Evolution und uns selbst auf natürliche und – wie ich glaube -
vorgesehene Weise voran bringen.
In
diesem Zusammenhang kann der memetische Denkansatz der Spiritualität zu
unverhofften Auftrieb verhelfen. Das esoterische 2012-Mem macht nämlich
durchaus Sinn, auch wenn es zurzeit noch Seifenblasencharakter hat. Aus
meiner Sicht braucht es mit dem Jahr 2012 nicht vollends unterzugehen. Im
Gegenteil: Wenn wir seinen tieferen Sinn erkennen und es
rechtzeitig von den jetzigen Fehlkonzeptionen befreien, kann es sich zu
einem kraftvollen und nachhaltigen Memplex reorganisieren. Folgende Fehler
sollten erkannt und korrigiert
werden:
1. Der
Kalender der Mayas muss so interpretiert werden wie er tatsächlich gedacht
ist, nämlich zyklisch wiederkehrend und nicht als endend. Es gibt keinen
einzigen offiziell anerkannten Maya-Forscher, der bestätigen kann, dass die
Mayas das Datum 2012 mit einem Ende gleichgesetzt haben. Das wurde alles
hinein interpretiert und fiel offenbar im jüdisch-christlichen Kulturkreis
auf fruchtbaren Boden, da hier lineare Zeitvorstellungen und die Archetypen
von Apokalypse und Auferstehung überall präsent sind.
2. Kosmische
Faktoren wie der Photonenring oder der Galaktische Synchronisationsstrahl
wurden bisher oft als von außen kommende Ereignisse aufgefasst, welche die
gesamte Schwingung auf der Erde erhöht haben und uns im Jahr 2012 wegen der
galaktischen Übereinstimmung in den Lichtkörper erheben sollen. Fakt ist
aber, dass die angeblich wissenschaftlichen Entdeckungen sowohl des
Photonenrings als auch des galaktischen Synchronisationsstrahls nicht
stattgefunden haben. Ferner ist die exakteste Übereinstimmung mit dem
Galaktischen Zentrum bereits zur Wintersonnwende 1998 erfolgt. Wir haben es
auch hier mit Ideen-Konzepten zu tun, die physikalisch völlig irrelevant
sind, und weil sie in dieser Hinsicht tatsächlich völlig irrelevant sind,
ist es mit Sicherheit falsch, irgend eine von außen kommende
Schwingungserhöhung durch einen Strahl oder einen angeblichen Photonenring
zu erwarten.
Die
Macht der Meme
Glücklicherweise
sind auch die Behauptungen der Endzeitpropheten nur heiße Luft. Für kein
einziges dieser 2012-Szenarien gibt es ernstzunehmende faktische Hinweise,
auch wenn das immer wieder mit großer Überzeugung behauptet wird. Tatsache
ist: Es handelt sich hier um Ideen und Konzepte (Meme), die durch ein
Gemisch aus vermeintlicher Wissenschaft und Fiktion entstanden sind.
Durch abschreiben, kopieren, dazu dichten, dramatisieren und weiter erzählen vermehrten sich
diese Meme und entwickeln jetzt, wo das Datum 2012 allmählich näher kommt,
eine große Macht. Weil die memetischen Gesetze nun einmal wirksam sind - ob
es uns passt oder nicht - wird vorerst die Katastrophen-Variante mehr
Aufmerksamkeit bekommen. Das bestätigt sich bereits in der Praxis. Vor zehn
Monaten habe ich Teile von zwei Vorträgen zum Thema 2012 auf die
Videoplattform www.youtube.com hochgeladen.
Titel A: „Warum uns die Zeit ausläuft“ wurde 40'000 mal
angeklickt, Titel B: „Jesus und Lichtkörper“ hat keine Brisanz und
wurde nur 6000 mal angeklickt. Andere Videos zu 2012 mit Titeln wie
„Weltuntergang“, „Ende der Welt“ oder „Dritter Weltkrieg“ wurden
in ähnlicher Zeitspanne sogar 120'000 mal angesehen.
Ich
selbst habe das 2012-Mem seit Jahren als Katalysator für die
Bewusstseinsentwicklung genutzt und damit ebenfalls zu seiner Verbreitung
beigetragen. Jetzt, wo ich mich durch die jüngsten Entwicklungen davon
distanzieren möchte, stelle ich fest, dass ich schon zu einem Teil dieses
Mems oder Memplexes geworden bin. Im Internet kursieren bereits auf mehreren
Foren Artikel von mir, die ich nicht dort hinterlegt habe. Auch kann ich
nicht einmal auf die erkannte Problematik aufmerksam machen, ohne das 2012-Mem
erneut zu nähren. Genau das meine ich mit der Macht der Meme. Dawkins hat Recht:
Wir sind ihre Wirtskörper. Wir haben sie und sie haben uns! Da wir
nicht wissen können, wo zu diese Entwicklung letztlich dient, sollten wir
trotz allem zuversichtlich bleiben. .... Wie heißt es doch: Der Mensch denkt und Gott lenkt!
Es
ist nicht alles Gold, was glänzt
Wahrscheinlich
sind wir Menschen alle in irgendeiner Weise anfällig für Illusionen.
Blender, die von der Leichtgläubigkeit ihrer Mitbürger profitieren, gibt
es überall, auch wenn sie im esoterischen und
grenzwissenschaftlichen Bereich wohl häufiger anzutreffen sind. Oft sind
sie aber gar nicht bösartig oder berechnend, sondern einfach zu sehr in
ihre eigenen Wünsche, Projektionen und Illusionen verliebt. Wie will man
denn die Wirklichkeit erkennen, wenn man selber unter einer gewissen
Verblendung leidet?
Gold liegt selten an der Oberfläche. Es ist schwer und
rutscht meistens nach unten. Um es zu finden muss man in der Regel schon
etwas tiefer graben und einige Anstrengungen auf sich nehmen. Vor allem muss
man gründlich überprüfen, ob es wirklich Gold ist. Das gilt für äußeres
und inneres Gold.
Die
eigentliche „Katastrophe“ von 2012 könnte im Platzen einer riesigen
Seifenblase bestehen, die sowohl die Apokalyptiker als auch die Aufstiegsenthusiasten auf den Boden der Tatsachen zurückbringt. Wenn Sie
finden, das sei pessimistisch, so werde ich Sie fragen, wie tief Sie bezüglich
2012 gegraben haben und ob Sie Ihr vermeintliches Gold auch gründlich geprüft
haben.
Nicht nur die „Beweise“ für angebliche 2012-Katastrophenszenarien
stimmen nicht, sondern leider auch manche Aussagen von
„Wissenschaftlern“, die den esoterischen Konzepten Auftrieb zu geben
scheinen. Sobald man etwas tiefer gräbt, stellt man auch hier fest, dass diese Behauptungen einfach nicht
wahr sind. Solche vermeintlichen
„Experten“ geben auf ihren Webseiten zum Beispiel nicht an, an welcher
Universität sie studiert haben und wo, beziehungsweise mit welcher
Dissertation sie ihren Doktorgrad erarbeitet haben. Stattdessen führen sie
Unwesentliches an und versuchen auf anderen Wegen Reputation zu erschleichen.
Ein solcher „Wissenschaftler“, der über 2012 zahlreiche falsche Gerüchte
verbreitet hat, schien auf den ersten Blick über die Mitgliedschaft einer wissenschaftlichen
Organisation hohes Ansehen zu genießen. Nimmt man aber diese Organisation
unter die Lupe, die u.a. damit protzt, dass über 100 ihrer Mitglieder
Nobelpreisträger sein sollen, so tauchen berechtigte Zweifel auf -
spätesten dann, wenn man merkt, dass kein einziger Lebender darunter ist.
Vermutlich handelt es sich um über 100 geschenkte Ehrenmitgliedschaften,
von denen keiner der verstorbenen Nobelpreisträger etwas weiß oder sich
dagegen wehren könnte. Auch hier muss man also im wahrsten Sinne des Wortes
tiefer graben, um das Gold zu finden, liegt es doch im Falle der erwähnten
Organisation bereits seit Jahren unter dem Boden und fällt der Verwesung
anheim.
Wie sich
gezeigt hat, können Meme oder Memplexe in der vernetzten Informationswelt
innerhalb kurzer Zeit eine enorme Kraft entfalten und einiges in Bewegung
setzen. Insofern sind sie auch eine Chance für die Lichtarbeit. Das gilt
vor allem dann, wenn diese Meme nicht nur
sensationell klingen, sondern auch wahr sind. Sind sie es nur scheinbar,
werden die angelockten Goldsucher bald wieder weiterziehen oder halt tiefer graben müssen, um wirklich fündig zu werden.
Ich bin
mir der Tatsache bewusst, dass weder der Lichtfokus noch seine Leser dies
gerne hören, haben sie doch - genau wie ich - an den Photonenring und
andere 2012-Lichtkonzepte geglaubt. Dieser Glaube war wichtig, um einen
lichtvollen Prozess in uns selbst in Gang zu bringen. Es war der erste
Schritt auf der Reise ins Licht. Der nächste mag darin bestehen, dass wir
unsere Projektionen zurück nehmen, um innerlich bewusster und lichter zu
werden. Dann glaube ich, kommen wir der Realität des Lichtkörpers tatsächlich
etwas näher.
Literatur:
-
Richard Dawkins: Das egoistische Gen, Rowohlt, Hamburg 1996
- Susan Blackmore: Die Macht der MEME oder Die Evolution von Kultur und
Geist,
Heidelberg/Berlin 2000
- Rolf Breitenstein: Memetik und Ökonomie - Wie die Meme Märkte u.
Organisationen
bestimmen, Münster 2000
- Franz Wegener: Memetik. Der Krieg des neuen Replikators gegen den
Menschen.
Gladbeck 2001
- A. Becker: Gene, Meme und Gehirne. Geist und Gesellschaft als Natur,
Suhrkamp,
Frankfurt 2003
DVD:
Edwin Zimmerli: 2012
- Rückkehr der gefiederten Schlange – Erfüllung einer Maya-Prophezeiung?
(Vortrag anlässlich des Symposiums-2012 an der Lebenskraft 2008 in Zürich)
© Copyright
2009:
STARCON LICHTKÖRPER
SEMINARE
Unverfälschte Wiedergabe mit Bezug auf den Autor erlaubt.
Nachtrag:
Die
Webseite des IHC wurde bereits mehrfach verändert und hat inzwischen fairer
Weise eine Mitteilung, dass es sich bei den Katastrophenszenarios um Werbung
für den Film handelt. Wahrscheinlich hat der Konsumentenschutz reagiert.
Wir
haben unsere Videos zum Thema 2012 vorübergehend vom Netz genommen. Wir
möchten das Mem 2012 über youtube nicht noch weiter nähren, da das Thema
seit 2009 auf in eine unbeabsichtigte Richtung gekippt ist. Die Vorträge
von Edwin Zimmerli sind nicht auf einen konkreten Zeitpunkt determiniert.
Das Jahr 2012 wurde von uns in der Vergangenheit genutzt, um auf den beschleunigten Wandel und die transformative Zeitqualität
aufmerksam zu machen. Die Vorträge können im Online
Shop auf DVD bestellt werden.